Die durch die Eigenschaftspaare beschriebenen, fünf groben Elemente sind laut Ayurveda und der heutigen Quantenphysik subatomare Teilchen und werden zusammengefasst als Bioenergien bzw. den so genannten Doshas. Befinden sie sich bei einem Menschen in ihrem individuellem Gleichgewicht (Konstitution bzw. Doshatyp), so sind sie maßgeblich für den gesunden Zustand seines Organismus verantwortlich. Sind sie außer Balance führt dies zu Abwesenheit von Gesundheit und letztlich zu Krankheit.

Aus diesen fünf groben Elemente werden durch komplexe Stoffwechselprozesse (Agni) all unsere verschiedenen Körpergewebe (Dhatus) gebildet. Dabei entstehen neben neuen Geweben und Verbindungen auch Abfallprodukte (Malas). Ist der Stoffwechsel gestört kommt es außerdem zu schädlich wirkenden Zwischenprodukten von Schlacken (Ama), welche den Fluss im Körper stören und durch ihre giftigen Eigenschaften die Hauptursachen heutiger Krankheiten darstellen. Schlussfolgernd beschreibt sich somit das Kernprinzip des Ayurvedas durch: Reinigen, Nähren und Balanccien.

Gemäß diesem Ansatz ist im Ayurveda fast jede Krankheit heilbar. Wird unser Körper ausreichend von Belastungen gereinigt und seiner individuellen Konstitution entsprechend genährt, findet er i.d.R von allein wieder in seine natürliche Kraft und erfährt Balance und Harmonie. Dies bezieht sich allerdings nicht nur auf den Ausgleich der Bioenergien, sondern auch auf die Balance von Körper, Geist und Seele sowie das richtige Verhältnis von Reinigung und Nährung.

Wie oben beschrieben stellen die Doshas, als Zusammenfassung der Elemente Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther die Grundlagen unseres Körpers dar. Erde steht alle festen Substanzen im Körper. Wasser benennt für die flüssigen Stoffe. Feuer entspricht Wärme und Stoffwechselprozessen. Luft beschreibt alle Bewegungen die im Körper stattfinden und Äther steht für die Zwischenräume im Organismus, wie bspw. den Hohlorganen. Diese fünf Elemente verbinden sich als Erde und Wasser zu Kapha. Als Feuer und etwas Wasser zu Pitta und als Luft und Äther zu Vata.

Dosha Typ – Konstitutionstyp:

Als Menschen kommen wir mit einem bestimmten, individuellen Gleichgewicht der Doshas (Dosha-Typ) auf die Welt. Dieses Gleichgewicht repräsentiert den gesunden Zustand unseres Körpers. Da wir als Mikrokosmos im Makrokosmos ständigen Einflüssen von außen ausgesetzt sind, die unser Energiesystem beeinflussen. Wenn diese Einflüsse einseitig bzw. nicht typgerecht sind geraten die Doshas aus der Balance und können somit Störungen auslösen die auf Schleim (Kapha), Hitze (Pitta) und Luft (Vata) basieren. Erstrecken sich die einseitigen bzw. nicht typgerechten Einflüsse über einen längeren Zeitraum, führen sie zu einem beständigen Ungleichgewicht und werden zur Ursache von Krankheiten.

Kapha setzt aus den Elementen Erde und Wasser zusammen und gilt als das erhaltende Prinzip im Organismus. Es versorgt den Organismus mit Stoffen, die ihn nähren, schmieren, kühlen, schützen und stabilisieren. Kapha entsteht im ersten Verdauungsvorgang aus den Nährstoffen und repräsentiert alle Flüssigkeiten im Körper. Es hat den Hauptsitz im Magen und gelangt über den Blutkreislauf in alle Bereiche des Organismus. Von den Eigenschaften her ist es schwer, kalt, schleimig, statisch und süß. Es wird begünstigt durch Regelmäßigkeiten, Ölmassagen, Ruhe, Essen, wenig Verantwortung.

Pitta ist das Hitze - Element im Körper und ist für alle Stoffwechselvorgänge zuständig. Dies beginnt bei der Bildung von Geweben aus der Nahrung und geht bis hin zu den Sehvorgängen und Gedankenprozessen. Zu erkennen ist es an den Eigenschaften heiß, flüssig, penetrierend, sauer, scharf, und leicht ölig. Pitta steht für die Galle und wird durch Blutbestandteile, Enzyme und Hormone definiert. Es entsteht hauptsächlich in den oberen Bauchorganen (Dünndarm, Leber, Milz) und ist ebenfalls in allen Bereichen zu finden in denen vermehrt Stoffwechselprozesse stattfinden (Haut, Gehirn, Augen, sowie allen Drüsen). Es wird begünstigt durch Sonne, Hitze, Leistungsdruck, Alkohol, Wut, etc.

Vata ist das bewegende Element. Es steuert alle Bewegungsabläufe in unserem Organismus (Atemvorgang, Nahrungsaufnahme-, verarbeitung- und weiterleitung, Ausscheidung, Kreislaufsysteme, Nervenimpulse, Informationsfluss, uvm.). Da Vata die meisten Aufgaben bewältigt und fast überall beteiligt ist, kann es auch die meisten Störungen verursachen. Es ist an den Eigenschaften trocken, leicht, kalt, rau, beweglich, penetrierend und klar zu erkennen. Dieses Dosha wird beim Verdauungsprozess im Dickdarm gebildet, hat dort seinen Hauptsitz und ist zugleich auch im ganzen Körper verteilt. Vermehrt wird es durch: Bewegung, Stress, Kälte, Rauchen, Unregelmäßigkeiten, etc.

Krankheiten:

Nach Ayurveda entstehen Krankheiten hauptsächlich durch Dysbalance der Doshas. Nährstoffmangel und nicht richtig arbeitender Stoffwechsel und sich dadurch ansammelnde Giftstoffe im Körper stellen i.d.R. weitere Ursachen dar. Wobei das eine wieder das andere begünstigt. Es bedarf somit des ganzheitlichen Ansatzes vom Reinigen des Körpers, dem Balancieren der Doshas sowie der Nährung des Systems zur Stäkrung des Stoffwechsel sowie der Immunkraft.

Gunas:

Die Gunas stellen einen weiteren ausschlaggebenden Faktor dar. Sie werden als die allem übergeordneten und alles beeinflussende Faktoren der Natur bezeichnet und bestimmen unser Leben in jeder Sekunde unseres Daseins. Sie werden beschrieben als:

Sattwa steht für Reinheit, Tugendhaftigkeit, Erkenntnis, Harmonie und wahrhafte Sichtweise. Sattwa führt zu Gesundheit, gleichmäßiger Entwicklung und organischem Wachstum.

Rajas steht für Aktivität, Leidenschaft, Anhaftung, Wollen und Begehren.

Tamas entspricht Trägheit, Unwissenheit, inneren Widerständen, getrübte Sichtweise und gehemmter Intelligenz. Tamas führt zu Abstumpfung, Teilnahmslosigkeit, Ignoranz und sinnbildlich dazu im Dunkeln zu stehen und letztendlich zu Krankheit.

Für unser menschliches Leben brauchen wir ein hohes Maß an Sattwa. Zudem benötigen wir ein gewisses Maß an Rajas, um uns durchzusetzen und Ziele zu erreichen. Desweiteren brauchen wir ein, wenn auch sehr kleines Maß an Tamas, als schwere und bremsende Wirkung, um zur Ruhe zu kommen und abends einzuschlafen.